Aufstieg in eine neue Dimension – Ausstieg aus der Dualität

von | 9 Nov, 2023

Yin und Yang

Die sozialen Medien und das Internet sind voller Informationen und Beiträge zum Thema Aufstieg in die 5. Dimension.  Es stellt sich dabei die Frage, ob alles nur ein genialer Trick der Esoterikbranche oder doch etwas Reales, Wahrhaftiges dahintersteckt. Wir wollen mit diesem Beitrag eine achtsam philosophische Sicht auf dieses Thema bringen. Der Einfluss einer spirituellen Betrachtung wird jedoch ebenso spürbar sein, wie die Einbindung tantrischer Lehre.

Die 5. Dimension repräsentiert nicht nur eine abstrakte Ebene, sondern vielmehr einen Bewusstseinszustand, der über die herkömmlichen Grenzen unserer bisherigen Vorstellung hinausgeht. In der esoterischen Bubble mag es als ein Trendthema erscheinen, doch steckt auf alle Fälle mehr dahinter als nur ein zeitweiliger Hype.

Der Aufstieg in eine neue Dimension als Konzept ist verwoben mit der Annahme, als Menschheit in einen neuen kollektiven Bewusstseinszustand und aus der Dualität und Bewertung zu transzendieren. Es geht dabei um ein tieferes Verständnis und Erkenntnis für die Natur unserer Realität und was wir als Wahrheit bezeichnen. Ebenso geht es um die Erkenntnis, dass Vergangenheit und Zukunft nicht bzw. nur in unserem Denken existieren.

Wahrheit ist ein Konstrukt subjektiver Wahrnehmung und Denkweise. Was für mich als wahr erscheint, muss noch lange nicht der Wirklichkeit (Realität) entsprechen und doch ist es für mich wahr. Dies veranschaulicht die Geschichte der 5 blinden Gelehrten und dem Elefanten sehr gut (zu einer Erzählung der Geschichte).

Lediglich das Zusammenbringen aller unterschiedlichen Wahrnehmungen bzw. Wahrheiten führt zu einer wirklichkeitsnahen Erkenntnis. Die Wissenschaft ist bestrebt durch das Zusammenfassen von Wahrnehmungen bzw. Erforschen ein Wirklichkeitsbild zu erkennen. Die Wissenschaft ist jedoch ebenso auf ihre momentanen Fähigkeiten begrenzt. Dies bedeutet, dass die Erkenntnis der Wirklichkeit stetig ergänzt wird. Ein Beispiel: Ein Forscherteam entdeckt ein bis dato unbekanntes Tier im Amazonas. Es bekommt eine Namen, wird katalogisiert und der interessierten Menschheit vorgestellt. Hätte jemand vor der Erforschung von dem Tier erzählt, hätte dieser Person wohl kaum jemand geglaubt. Das Tier war jedoch schon Wirklichkeit bevor es entdeckt und erforscht wurde.

Realität ist, was wir glauben und in sozialen Systemen vereinbart haben real zu sein. Werden wir uns dessen bewusst, so eröffnet sich uns eine ganz neue Welt… eine neue Dimension. Wir erkennen, dass jeder und jede aus seiner eigenen Wahrheit spricht und wir die Wirklichkeit nur in Teilen abbilden. Somit ergibt es keinen Sinn mehr für das Recht haben zu streiten etc., denn wir wissen, dass wir alle wie die 5 blinden Gelehrten sind und nur einen Teil der Wirklichkeit erkennen können. Mit dieser Erkenntnis löst sich auch das Thema der Bewertung. Wir erkennen, dass es kein Richtig und Falsch, kein Gut und Böse etc. mehr gibt. Alles entsteht aus dem Vergleich der eigenen Wahrheit mit der Wahrheit des Gegenübers.

Eine Wirklichkeit kann lediglich entstehen, wenn wir beide Wahrheiten als subjektive Wahrnehmung erkennen und uns füreinander Interessieren. Wir führen beide, getrennte Wahrnehmungen zu einer neuen, gemeinsamen Wahrnehmung zusammen.

Dies alles klingt höchst abstrakt, doch die Geschichte lehrt uns mit unzähligen Beispielen, dass kollektive Veränderungen zu einem neuen Bewusstsein möglich sind und vor allem geschehen. So hat z.B. Aristoteles erstmalig Beweise erbracht, dass unsere Erde nicht flach sondern rund ist. Galileo Galilei brachte letztlich die überzeugenden Beweise. Von der Inquisition wurde er verurteilt, da er der damaligen kirchlichen Weltanschauung, dass sich alles um die Erde dreht und diese der Mittelpunkt von allem ist, widersprach.

Die 5. Dimension symbolisiert einen neuen Raum des kollektiven Bewusstseins, in dem wir die Illusion der Trennung zwischen uns Selbst und alles was uns umgibt erkennen und hinter uns lassen können. Es ist ein evolutionärer Sprung, die bisherig begrenzte Sichtweise zu durchbrechen und in eine umfassendere Realität der Verbundenheit einzutauchen.

Dieser Ruf zur höheren Dimension ist kein Zufall. Inmitten der Turbulenzen unseres modernen Lebens suchen immer mehr nach einer nachhaltigen Lösung und beginnen das eigene und gesellschaftliche Leben neu zu denken. All die Berichte und Beiträge über die neue Dimension, das Wassermannzeitalter und so vieles mehr sind eine Antwort auf das Sehnen und Verlangen nach spirituellem Wachstum, nach einem tieferen Verständnis unserer Existenz. In diesem Streben nach Bewusstwerdung liegt die Essenz der Reise in eine neue Dimension, die nicht nur den Verstand, sondern auch das Herz und die Seele anspricht.

Die Illusion der Dualität

Unsere bekannte Welt ist geprägt von einer dualistischen Sichtweise: Tag/Nacht, Liebe/Hass, Vertrauen/Angst, Mann/Frau, Freude/Schmerz, Arm/Reich usw. Alles dreht sich um die bekannten 2 Seiten. Das Eine kann scheinbar ohne das Andere nicht existieren und wird doch als Trennung wahrgenommen. Dieses Gedankenkonstrukt scheint uns festzuhalten in einer Welt der Beurteilung, welche letztlich zu Kämpfen, Anfeindungen und Kriegen führt.

Die Dualität lässt uns stetig alles in zwei Teile spalten und hält uns in einer Welt der Einschränkung fest.

Der Ausstieg aus dieser Dualität erfordert eine bewusste Entscheidung, die eigenen Überzeugungen zu hinterfragen und die Einheit hinter den scheinbaren Gegensätzen zu erkennen.

Im Tantra lehren uns diese Gegensätze, sie als Quelle der Einheit zu verstehen. Es ist die Vereinigung von Shiva und Shakti, der reinen ur-weiblichen und ur-männlichen bzw. Gegensatz-Energie in uns selbst und allem. Die Geschlechter spielen dabei keine Rolle. Vielmehr geht es um die Verschmelzung der Energien, die in allen existieren. So wird die Dualität der Geschlechter aufgebrochen, um Platz für eine tiefere Verbindung zu schaffen. In dieser neuen Sichtweise sind männliche und weibliche Energien nicht getrennt, sondern ergänzen sich in einem harmonischen Tanz des Bewusstseins.

Die tantrische Praxis ermutigt dazu, die Trennung zwischen den Gegensätzen zu überwinden und stattdessen eine Einheit zu erkennen. Es ist eine Reise der Selbstakzeptanz, bei der die dualen Vorstellungen aufgelöst werden, um Platz für eine umfassendere Identität zu schaffen.

Die Rolle des Tantra und der Achtsamkeit im Aufstieg

Achtsamkeit ist der Schlüssel zur Erweiterung unseres Bewusstseins. Durch sie können wir die Denkmuster erkennen, die uns in der Dimension der Zeit und Dualität halten. Wir können erkennen, dass es keine einzige Wahrheit gibt, und wir alle Wirklichkeit bis dato nur in einem Ausschnitt erkennen können. Vor allem erkennen wir, dass es keine Vergangenheit und keine Zukunft gibt, sondern nur den Moment.

In der tantrischen Praxis lernen wir, in den gegenwärtigen Moment einzutauchen, die Sinne zu öffnen und die tiefe Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele zu erfahren. Dies ist kein flüchtiger Trend, sondern ein anhaltender Prozess der Bewusstwerdung.

Die Praxis der Achtsamkeit ermöglicht es allen, unabhängig von Geschlecht oder Identität, die feinen Nuancen des eigenen Denkens zu erkunden. Durch die bewusste Wahrnehmung der gegenwärtigen Realität können wir uns von festgefahrenen Denk- und Handlungsmustern lösen, um Raum für eine freiere, offene und wertfreie Geisteshaltung zu schaffen.

Die Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper und den eigenen Empfindungen ermöglicht es, die dualistischen Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit zu überwinden. Die spirituelle Reise wird so zu einem Pfad der Selbstentdeckung jenseits vordefinierter Geschlechtsnormen. Es ist die Erkenntnis, dass beide Anteile, weiblich & männlich, Yin & Yang, in uns allen gegeben und nicht an Äußerlichkeiten gebunden ist.

Die Verbindung von Achtsamkeit und Tantra eröffnet einen Raum, in dem Menschen aller Geschlechter ihre innersten Erfahrungen ohne Urteil erkunden. In dieser offenen Atmosphäre können wir uns von gesellschaftlichen Erwartungen befreien und unser Bewusstsein von der Einschränkung der Dualität lösen.

Die Reise als Ziel

Der Aufstieg in eine neue Dimension ist keine plötzliche Veränderung, sondern eine kontinuierliche Reise des Erwachens. Wir erwachen durch die Erkenntnis, dass wir alle Teile eines Ganzen und so alle miteinander verbunden sind.

Die Verbindung zwischen spiritueller Philosophie und Tantra bietet einen einzigartigen Ansatz, der die spirituelle Entwicklung mit der sinnlichen Erfahrung vereint.

 

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